Warum wir ausschalten um abzuschalten


Wann habt ihr das letzte Mal einen einzigen Tag offline verbracht? Ohne Griff zum Smartphone, ohne eure Facebook Timeline zu checken oder 1000 E-mails zu beantworten? Na?

 

Vor ein paar Wochen hätte ich die Antwort nicht gewusst. Aber Christopher und ich haben die letzten beiden Wochenenden versehentlich digital gefastet. Zufällig waren wir mit unserem Bus in Gegenden mit tiefem Funkloch. Es war herrlich. Und sehr erholsam. Und wir werden es wieder tun. Die nächsten beiden Wochen entziehen Christopher und ich uns jeglicher Digitalität. Mit unserem altem Bus gondeln wir durch die Bretagne, besuchen Freunde, finden neue und freuen uns mal wieder, den qualitativen Unterschied von Zeit ohne digitale Nabelschnur zu erfahren.

 

Die Gegenbewegung zur ständigen Verfügbarkeit gibt es ja schon länger: Digital Detoxing nennt sich das, habt ihr bestimmt schon mal gehört. Seit 2013 ist der Begriff schon im Oxford English Dictionary zu finden. Seitdem sprießen zahlreiche Digital-Detox-Angebote von netzfreien Camps bis Hotels aus dem Boden, die gänzlich ohne auskommen: Ohne Handys, Internetzugang, TV, Radio und sogar Wecker. Einige Studien besagen, dass dadurch die Konzentration steigt, man sich ruhiger und ausgeglichener fühlt und kreativer ist.

 

Den Begriff an sich finde ich ja etwas affig. Haben wir das wirklich nötig? Müssen wir es wirklich benennen, wenn wir unsere kleinen Terroristen einfach mal ausgeschalten lassen und uns dem Internet entziehen? Als ich mich aber vor kurzem dabei ertappt habe, wie ich meine Facebook Timeline geistesabwesend runterscrollte wie eine Katze das Toilettenpapier, wusste ich, dass auch ich mich dieser Gewohnheit, ständig erreichbar und online zu sein, nur schwer entziehen kann. Diese Gewohnheit brechen wir auf unserer Reise und schauen, wie wir die gewonnene Zeit nutzen. Wir halten euch auf dem Laufenden (wenn wir wieder zurück sind).

 

Fotoquelle: Der Blog von miramira

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