Test: DIY Baumhaus für Zimmerpflanzen


Zeit für ein Geständnis: Wir haben noch kein eigenes Baumhaus. Ja, wirklich. Eigentlich haben wir nicht mal ein Grundstück, geschweige denn einen Baum, auf das wir eines stellen könnten. Grundstückspreise und so. Deswegen habe ich – Miriam – mich unglaublich gefreut, als ich über den kleinen Laden „Amazing Plant-house“ aus Rotterdam gestolpert bin.

Gründer Maarten Kok bietet dort federleichte Pflanzenhäuser aus Balsaholz als DIY Kits an. Ob feingliedrig,  stachelig oder dickstämmig, diese Miniaturbaumhäuser passen wirklich auf jede Pflanze. Koks Modelle sind klassisch, minimalistisch, gleichzeitig mit viel Liebe zum Detail gestaltet und einfach wunderschön. Mit ein bisschen Übung und einer gesunden Prise Fluchen ab und an sind sie einfach zusammenzubauen und zu individualisieren.

Der Online Shop Amazing Plant-house begeistert MiniaturbauerInnen aus aller Welt, auf Instagram zählt der Shop mittlerweile 9.400 Fans. Eines der Produkte ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch sehr nützlich: der Plant-dripper gießt deinen Zimmerdschungel auch dann zuverlässig, wenn du mal nicht zuhause deine grünen Däumchen drehst.

Das neueste Produkt im Laden ist ein Erweiterungsset, das vier bis fünf Fehldrucke für den individuellen Baumhausbau im Kleinformat anbietet. Neben den Kits gibt es aber auch Minischeinwerfer und kleine Lichterketten, damit deine Miniaturwelt auch nachts in einem guten Licht steht.

Alle Sets beinhalten bis auf das Stanley-Messer alles, was man für die Montage braucht. Aber selbst dieses kann man im Shop erwerben. Sogar der Holzleim ist in einer praktischen Größe enthalten. Die Bauanleitungen sind klar und gut verständlich. Als blutige Miniaturbau-Anfängerin mussten sich allerdings meine Finger erst an die kleinen, verflucht leichten Bauteile gewöhnen. Zusammen mit dem Holzleim können diese eine durchaus fiese Verbindung eingehen. Zum Glück lassen sich gebrochene Teile schnell wieder zusammenleimen. Die Lernkurve ist steil. Lediglich der filigrane Schaukelstuhl hat unschöne Seiten an mir hervorgebracht, gleichzeitig war ich umso glücklicher, als er nach der dritten Reparatur ostentativ im fertigen Haus schaukelte. Schön ist wiederum, dass man die Pflanzenhausbalken auf dem kleinen Finger transportieren kann und nicht zwei starke HelferInnen dazu braucht.

Erworben und getestet (inkl. Lichterkette und Vogelnest) habe ich bisher neun Produkte, vier davon montiert und ein paar davon verschenkt. Am meisten Freude hatte ich an der Baumhütte, die ich einer Freundin zum runden Geburtstag geschenkt habe. Dieses war das erste Set, das ich personalisiert habe. In ihm fläzt sich ein Raubtier-Teppich, auf dem ein kleiner Gabentisch mit Tischdecke, Geschenk und Geburtstagskerze steht. Am Geländer hängt noch ein Handtuch zum Trocknen, vor der Tür mit der Hausnummer 5 steht ein rot gepolsterter Schaukelstuhl, du weißt schon welcher. Gefärbt habe ich das Balsaholz mit stark verdünnter Deckfarbe, den Plant-dripper hingegen habe ich mit Kaffeesud bestrichen.

Fazit: Wer seinen Pflanzenlieblingen Baumhausleben einhauchen möchte, findet im Plant-house Shop durchdachte DIY Kits, die alles beinhalten was man für die Umsetzung braucht. Nur eine ruhige Hand und seine Lieblingsflüche sollte man parat halten. Mit diesen Pflanzenhäusern kann man sich seinen Baumhaustraum im Kleinen mit wenig Geld, Zeit aber viel Freude verwirklichen. Kurz: Ja, ich würde es wieder tun.

Präzise Laserschnitte erleichtern die Montage enorm. Aber Vorsicht, fragil!*

Die Unterkonstruktion wird mit Gummi befestigt…*

… während die andere Plattformhälfte nur lose aufliegt*

So kann die Plattform demontiert od. der wachsenden Pflanze angepasst werden*

Der Plant-dripper versorgt deine Pflanze auch in deiner Abwesenheit*

Die Stimmung eines runden Geburtstags verewigt auf einer Zimmerpflanze**

Wie das echte Wohnhaus trägt auch dieses die Nummer 5**

Eine Reißzwecke dient als Kerze, Balsaholzreste als Tisch.**

Die Pflanze scheint wie für das Baumhaus gemacht, oder?**

PS.: Für Leute mit knusprigem/blassgrünem Daumen wie meinem, empfehle ich die App „Planta“. Hier behältst du deine Pflanzen und deren Futterzeiten im Griff, auch ohne Abo. Seitdem ich die App nutze, wachsen und gedeihen sie wieder wunderbar. Sogar mein totgeglaubter japanischer Schnurbaum ist so wieder auferstanden.

PPS.: Dieser Beitrag ist übrigens nicht gesponsert, Maarten Kok habe ich erst interviewt, nachdem ich ein paar Häuser getestet habe. Die App Planta nutze ich derzeit kostenlos.

 

*Fotos mit freundlicher Genehmigung von mir selbst
**Fotos mit freundlicher Genehmigung von meiner lieben Freundin Steffi Plewka

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