Wo die Muse nicht aufhört, Dich zu küssen


Zum Schreiben begebe ich mich gerne an inspirierende Orte: nach alter Wiener Tradition in belebte Kaffeehäuser, sobald es wärmer ist in grüne Parks, auf unsere kleine Balkon-Oase oder ich setze mich an die Isar. Aber als ich das Stelzenhaus der jungen Architektin Nozomi Nakabayashi entdeckt habe, finde ich Baumhaus-Blogposts ließen sich ja wohl dort am besten schreiben, oder?

 

Erst letzten Sommer gab ein Autor diesen besonderen Rückzugsort bei Nozomi Nakabayashi in Auftrag. Mit einem kleinen Team baute sie dieses schnuckelige acht Quadratmeter Stelzenhaus mit zwei Etagen in einem idyllischen kleinen Eichenwald in England. Zuerst wurde die Außenstruktur in der Werkstatt vorbereitet, dann baute das Team alles vor Ort zusammen. Die Hütte wurde mit einer Kombination aus lokalem Zedernholz und einer Korktäfelung isoliert, die Struktur besteht aus dem Holz der Douglastanne, für die Fenster setzte die Architektin auf recyceltes Glas.

 

Von der erhöhten Plattform gelangt man über eine steile Leiter durch eine einfache Luke in den Hauptraum. Im Inneren hat man eine wunderbare Aussicht auf den Eichenwald, die vorbeiziehenden Wildtiere und den entfernt gelegenen See. Hinter der großen Fensterfront verbirgt sich noch eine kleine Terrasse mit einem niedrigem Geländer.

 

Minimalistisch eingerichtet verfügt das inspirierende Häuschen über alles, was ein Autor benötigt: einen einfachen Schreibtisch, einen kleinen Holzofen für kalte Tage und einen abgesenkten Schlafplatz, falls ihn die Muse erst spät küsst – oder einfach nicht mehr aufhört ihn zu küssen. Insgesamt erinnert es mich mit dem überdimensionierten Dach und seinem niedrigen Innenraum ein wenig an ein japanisches Teehaus, oder?

 

Seht euch auch das Baumhaus an, das Baumbaron für einen Autor am Ufer des Staffelsees gebaut hat.

 

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Fotos mit freundlicher Genehmigung von Henrietta Williams, Skizze von Nozomi Nakabayashi

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